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In der Folge 71 des PflegeUpdates setzen wir uns mit zwei aktuellen Themen auseinander, die den Pflegesektor bewegen. Zum einen die hitzige Debatte um die geplante Pflegekammer in Baden-Württemberg: Warum gibt es die aktuelle politische Debatte und wieso fehlt der politische Rückhalt? 
Zudem blicken wir auf die spannenden Ergebnisse der VAPiK-Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung zu den Vorbehaltsaufgaben in der Pflege. Was sagen diese Ergebnisse über den Alltag der Pflegefachkräfte aus und welche Veränderungen könnten sie bewirken? Warum spielen die Vorbehaltsaufgaben immer noch so eine untergeordnete Rolle?
Mehr dazu hört ihr in dieser Folge, viel Spaß!

Errichtung der Pflegekammer in BaWü: Ein kontroverses Thema

Die geplante Errichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg hat in den vergangenen Monaten für viel Diskussion gesorgt. Der Gründungsausschuss hatte im August 2023 die Anschreiben an die Arbeitgeber verschickt, welche bis zum Oktober 2023 Zeit hatten, die bei ihnen tätigen Pflegefachpersonen zu melden. Diese hatten wiederum bis zum Februar 2024 Zeit, sich für oder gegen eine Kammer auszusprechen. Der gesamte Prozess sollte bis zum 25. März 2024 abgeschlossen sein, jedoch hat eine Äußerung des Gesundheitsministers Lucha kurz nach dem Ende der Rückmeldungsfrist für Verwirrung und weitere Unruhe gesorgt.

Diskussion im Landtag

Die Opposition im Landtag hat das Thema aufgegriffen und für zusätzliche Dynamik in der Debatte gesorgt. Die Diskussionen drehen sich vor allem um die Frage, ob eine Pflegekammer die Interessen und die Qualität der Pflege in Baden-Württemberg tatsächlich stärken kann oder ob sie lediglich weitere Bürokratie und Belastungen für die Pflegefachkräfte bedeutet.
Die Debatten um eine Beendigung des Verfahrens um die Pflegekammer wurden nun durch den Landtag in Baden-Württemberg beendet - das Verfahren wird regulär beendet - jedoch verspätet.


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Spannende Erkenntnisse aus der VAPiK-Studie

Die VAPiK-Studie, initiiert vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), markiert einen entscheidenden Punkt in der Diskussion um die Rolle und die Rechte der Pflegefachpersonen in Deutschland. Durch die Unterstützung des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (KKVD) ermöglicht, widmet sich die Studie den Vorbehaltsaufgaben in der Pflege, die mit dem Pflegeberufegesetz 2020 neu definiert wurden. Diese spezifizierten Aufgaben betonen die essenzielle Bedeutung des Pflegeprozesses für die pflegerische Tätigkeit.

Absolute Vorbehaltsaufgaben: Eine klare Grenzziehung

Ein Kernpunkt des Grundlagenteils im VAPiK-Projektberichts ist die Betonung der Vorbehaltsaufgaben als absolut. Die Ausführung unterstreicht, dass bestimmte Tätigkeiten ausschließlich von qualifizierten Pflegefachpersonen durchgeführt werden dürfen, ohne Ausnahmen. Diese strenge Abgrenzung soll die Qualität der Pflege gewährleisten und die Professionalisierung des Pflegeberufs vorantreiben. Die Studie zeigt jedoch, dass trotz der klaren gesetzlichen Vorgaben die Umsetzung dieser Vorbehaltsaufgaben in der Praxis noch Herausforderungen birgt. Selbst vier Jahre nach Einführung des Pflegeberufegesetzes ist die flächendeckende Beachtung und Implementierung dieser Aufgaben noch nicht erreicht.

VAPiK - Vorbehaltsaufgaben der Pflege
Wir informieren Sie hier über das Projekt „VAPiK – Vorbehaltsaufgaben der Pflege im Krankenhaus“, gesetzliche Regelungen und den interdisziplinären Arbeitskreis „think-tank Vorbehaltsaufgaben“.

Die Praxis und ihre Tücken

Die VAPiK-Studie wirft Licht auf die Diskrepanz zwischen gesetzlicher Regelung und klinischer Praxis. Obwohl das Pflegeberufegesetz einen bedeutenden Schritt in Richtung Anerkennung und Autonomie der Pflege darstellt, offenbart die Studie, dass die praktische Umsetzung der Vorbehaltsaufgaben vielerorts noch aussteht. Die Studienergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Pflegeprozessbezogenheit dieser Aufgaben zu stärken und sie als vorbehaltene Tätigkeiten fest im klinischen Alltag zu verankern.

Handlungsempfehlungen: Ein Wegweiser für die Zukunft

Die aus der VAPiK-Studie resultierenden Handlungsempfehlungen bieten konkrete Ansätze, um die Implementierung der Vorbehaltsaufgaben zu verbessern. Sie adressieren unterschiedliche Ebenen des Gesundheitssystems und fordern eine ganzheitliche Betrachtung und Herangehensweise. Auf der Mikroebene (Praxis) werden Vor-Ort-Analysen und Teambesprechungen vorgeschlagen, um ein tieferes Verständnis und eine bessere Zusammenarbeit zu fördern. Auf der Mesoebene (Einrichtungsleitung) sollen Einrichtungsleitungen die Bedeutung dieser Aufgaben erkennen und unterstützen, während auf der Makroebene (Gesundheitspolitik) politische Entscheidungen gefordert sind, um die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen anzupassen.

Fazit: Ein notwendiger Dialog für die Zukunft der Pflege

Die VAPiK-Studie stellt einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Stellung und die Entwicklung des Pflegeberufs in Deutschland dar. Sie zeigt deutlich auf, dass die Anerkennung und Umsetzung der Vorbehaltsaufgaben zentrale Punkte für die Professionalisierung der Pflege und die Steigerung der Versorgungsqualität sind.


Das Krankenhaustransparenzgesetz ist veröffentlicht!

Seit dem 28.03.2024 ist das Krankenhaustransparenzgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und gilt. In der Folge 55 haben wir uns ausführlich dem Gesetz zugewandt.

PU55 - Pflegemindestlöhne steigen/KH-Transparenzgesetz - Übergabe
Wir sind zurück! Das schöne Wetter ist noch da, aber wir sind trotzdem zurück aus der Sommerpause.Ab heute erhaltet ihr hier wieder die neusten Nachrichten aus Pflege- und Gesundheitspolitik.Heute befassen wir uns mit den steigenden Pflegemindestlöhnen, der Tarifbindung in der Pflege und dem Krankenhaus-Transparenzgesetz - also irgendwie schon wieder mit der Krankenhausreform? Wir freuen uns auf die nächsten Folgen!

Weitere Shownotes