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Willkommen zu Folge 72 des PflegeUpdate! Heute beleuchten wir die wichtigen Neuigkeiten zu der Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPR 2.0), analysieren die Erkenntnisse aus dem DAK-Pflegereport 2024 über den zunehmenden Pflegefachkräftemangel und die Herausforderungen durch die Baby-Boomer. Zudem diskutieren wir die jüngsten Streichungen im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), die erhebliche Auswirkungen auf die künftige Gesundheitsversorgung haben könnten. Bleibt dran für spannende Einsichten und Diskussionen zur Zukunft der Pflege.
Mehr dazu hört ihr in dieser Folge, viel Spaß!

PflegeUpdate Folge 72: Neues aus der Pflegewelt!

Willkommen zu einer neuen Ausgabe des PflegeUpdate. In der heutigen Folge 72 erwarten euch spannende Diskussionen und wichtige Neuigkeiten aus der Pflegelandschaft!

Aktuelles zur Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPR 2.0)

Das Thema PPR 2.0 hat eine lange Vorgeschichte und ist nach einer Phase der Stagnation nun wieder in den Fokus der pflegepolitischen Debatte gerückt. Ursprünglich unter Gesundheitsminister Jens Spahn gestartet und in Vergessenheit geraten, wurde das Thema unter seinem Nachfolger Karl Lauterbach erneut aufgegriffen. Die jüngsten Diskussionen im Gesundheitsausschuss des Bundesrats haben einige (kleinere) Änderungen hervorgebracht. So wurde vorgeschlagen, den Anteil an Hilfspersonal von 10 auf 20 Prozent zu erhöhen, um Fachpersonal zu entlasten.
Zudem wird eine Anpassung bei der Anrechnung von Hebammen auf gynäkologischen Stationen angestrebt, wobei Hebammen weiterhin in der Geburtshilfe angerechnet werden können. Eine wissenschaftliche Evaluation der PPR ist fünf Jahre nach ihrer Einführung geplant, um die Wirksamkeit der Verordnung zu überprüfen.
Mit Spannung beobachten wir die nächste Bundesratssitzung, bei der eine Zustimmung den Weg für die baldige Umsetzung ebnen könnte.
Wenn das soweit ist, hört ihr es natürlich im Update!

Deutscher Pflegerat - Pflegepersonalbemessungsverordnung passiert Gesundheitsausschuss des Bundesrates mit positivem Votum.
Der Gesundheitsausschuss des Bundesrats hat dem Bundesrat empfohlen, der Pflegepersonalbemessungsverordnung mit wenigen Änderungen zuzustimmen. Der Deutsche Pflegerat begrüßt die Empfehlung und fordert eine schnelle Umsetzung.

DAK-Pflegereport 2024 beleuchtet Zukunft der Pflege

Der jüngste Pflegereport der DAK-Gesundheit wirft einen Spot auf die drängenden Herausforderungen und zukünftigen Bedarfe im Pflegesektor.

DAK-Pflegereport 2024
Die Baby-Boomer und die Zukunft der Pflege: Beruflich Pflegende im Fokus. Mehr erfahren!

Der Report, der sich auf eine Vielzahl von Daten und Umfragen stützt, prognostiziert einen zunehmenden Mangel an Pflegefachkräften, der durch demografische Veränderungen verstärkt wird. Besonders hervorgehoben wird die Gesundheitsbelastung von Pflegekräften, insbesondere der Generation der Baby-Boomer, die durch hohe Krankenstände und spezifische gesundheitliche Risiken gekennzeichnet ist. Der Report empfiehlt eine Vielzahl von Maßnahmen, um das Arbeitsfeld der Pflege attraktiver zu gestalten und eine nachhaltige Versorgung sicherzustellen, darunter die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Förderung von Gesundheitsprävention speziell für ältere Pflegepersonen.

Pflegepersonalmangel: erste Bundesländer schon bald am Kipppunkt
Der jetzt von der AGP Sozialforschung vorgestellte DAK-Pflegereport zeigt eindrücklich, mit welcher Wucht der demografische Faktor in den kommenden Jahren im Pflegebereich einschlagen wird – und mit doppelter Wirkung: dem steigenden Bedarf an pflegerischer Unterstützung stehen schwindende Personalressourcen durch den Renteneintritt der Babyboomer Generation gegenüber, die dann wiederum selbst zu Pflegebedürftigen werden können.

Diskussionen um das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz

Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), das ursprünglich die Einrichtung von Primärversorgungszentren und Gesundheitskiosken vorsah, steht nach einem überarbeiteten Entwurf nun in der Kritik. Diese Versorgungsmodelle sollten niederschwellige, kommunale Gesundheitsdienste stärken und waren insbesondere für die Tätigkeit von Community Health Nurses gedacht. Die Streichung dieser Elemente aus dem Gesetzentwurf wegen befürchteter hoher Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen hat bei Fachverbänden und Experten erhebliche Besorgnis ausgelöst. Sie argumentieren, dass die Einsparungen kurzfristig sind, aber langfristig die Gesundheitsversorgung schwächen und die demografischen Herausforderungen ungelöst lassen. Die Entwicklungen um das GVSG bleiben ein zentrales Thema, das wir weiterhin genau beobachten und über das wir in kommenden Episoden berichten werden.

Chance für bessere Versorgung nicht verspielen
Der Referentenentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) liegt in neuer Fassung vor. Ausgerechnet die Primärversorgungszentren, Gesundheitsregionen und Gesundheitskioske, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen, fehlen in diesem Entwurf. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) warnt davor, diese Chance zu verspielen.
Zur Streichung der Gesundheitskioske aus dem Gesetzesentwurf: Wir machen weiter! | Presse und Politik
Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, anlässlich der neuen Fassung des Referentenentwurfs zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG):

Kurznachrichten:

Willkommensgeld NRW unterstützt internationale Pflegefachkräfte

Nordrhein-Westfalen bietet ein Willkommensgeld von 1.500 Euro an, um internationale Pflegefachpersonen zu unterstützen. Voraussetzungen für den Erhalt sind u.a. ein anerkannter Pflegeberufsabschluss, die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung, ein entsprechender Aufenthaltstitel und ein Wohnsitz in NRW. Die finanzielle Abwicklung erfolgt durch die Bezirksregierungen Arnsberg und Detmold. Anträge können sofort eingereicht werden.

Bericht zur Pflegepersonaluntergrenze zeigt gemischte Reaktionen

Der GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft haben einen Bericht vorgelegt, der die Auswirkungen der Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG) bewertet. Basierend auf einer Evaluation von Daten aus über 1.300 Krankenhäusern und Einschätzungen von Pflegedirektionen, zeigt der Bericht gemischte Ergebnisse. Während der GKV-Spitzenverband die PpUG unterstützt und deren Weiterentwicklung fordert, kritisiert die DKG die Maßnahmen als unflexibel und nicht zeitgemäß.

Weitere Shownotes