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#94 | 14.08.2025

Worum geht's?

In der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit geht es um die Wirkung des strukturierten Kommunikations- und Übergabetools SBAR (Situation, Background, Assessment, Recommendation) auf die Patient:innensicherheit. Schlechte Kommunikation gilt als Hauptursache für viele unerwünschte Ereignisse im klinischen Alltag, insbesondere bei Übergaben. SBAR soll die Qualität der Informationsweitergabe verbessern und dadurch Risiken für Patient:innen reduzieren. 

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Studie war es, die vorhandene Evidenz zu SBAR zusammenzufassen und zu bewerten, ob dessen Einsatz in der klinischen Praxis die Patient:innensicherheit messbar verbessert. Dabei wurden ausschließlich Studien berücksichtigt, in denen SBAR als Hauptintervention in den klinischen Alltag eingeführt und mindestens ein „hartes“ Patient:innen-Outcome, wie Mortalität oder unerwünschte Ereignisse, erfasst wurde. 

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Das SBAR-Schema ist ein standardisiertes Kommunikationsmodell, das entwickelt wurde, um die Informationsweitergabe im Gesundheitswesen klar, strukturiert und effizient zu gestalten. Der Name SBAR steht für Situation, Background, Assessment und Recommendation und beschreibt die vier Schritte, in denen relevante Informationen übermittelt werden sollen. Zunächst wird in der Situation kurz und prägnant das aktuelle Problem beschrieben, also wer betroffen ist, wo man sich befindet und warum man sich meldet. Danach folgt der Background, bei dem der relevante Hintergrund zur Person oder zum Problem erklärt wird, beispielsweise medizinische Vorgeschichte, bisherige Behandlungen oder besondere Risikofaktoren. Im Assessment schildert die übergebende Person ihre aktuelle Einschätzung der Lage, basierend auf Vitalparametern, klinischen Beobachtungen oder Untersuchungsergebnissen. Schließlich wird in der Recommendation eine konkrete Empfehlung oder Bitte formuliert, etwa welche Maßnahmen als Nächstes erfolgen sollten oder welche Unterstützung benötigt wird. Der große Vorteil von SBAR liegt darin, dass wichtige Informationen in einer logischen Reihenfolge und ohne unnötige Abschweifungen vermittelt werden. Dadurch sinkt das Risiko, entscheidende Details zu übersehen oder misszuverstehen, was gerade in zeitkritischen Situationen wie Notfällen im Krankenhaus die Patientensicherheit deutlich erhöhen kann. Das Schema eignet sich für Telefonate, mündliche Übergaben oder schriftliche Dokumentation und wird international in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten eingesetzt. 

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