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#84 | 04.06.2025

Worum geht's?

Die Studie beleuchtet eindrucksvoll die Lebenswirklichkeit älterer LGBTQ-Personen in Israel – Menschen, deren Biografien oft von Ausgrenzung, Unsichtbarkeit und biografischen Brüchen geprägt sind. Im Zentrum steht die Frage, wie queere Individuen das Altern erleben, insbesondere in einer Gesellschaft, die stark von heteronormativen Normen durchzogen ist. Dabei geht es nicht nur um Pflegebedarfe, sondern um die tiefergehende Frage: Wie lässt sich ein würdevoller, selbstbestimmter Lebensabend gestalten – für Menschen, deren Identität allzu oft übersehen wird?

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Untersuchung war es, die Perspektiven, Bedürfnisse und Herausforderungen älterer LGBTQ-Personen in Bezug auf das Altern und die letzte Lebensphase sichtbar zu machen. Dabei ging es insbesondere darum, ihre persönlichen Sichtweisen auf Themen wie Pflege, soziale Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und End-of-Life-Planung zu verstehen – und damit eine Forschungslücke zu schließen, die bislang weder in der israelischen noch in der internationalen Pflegeforschung ausreichend beachtet wurde.

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Die Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Personen im Alltag ist von zentraler Bedeutung für eine offene, gerechte und inklusive Gesellschaft. Sie ermöglicht es, Vorurteile abzubauen, Empathie zu fördern und die Lebensrealitäten queerer Menschen als selbstverständlichen Teil des gesellschaftlichen Miteinanders anzuerkennen. Trotz rechtlicher Fortschritte in Deutschland, wie der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes im Jahr 2024, das transgeschlechtlichen Personen die Änderung ihres Geschlechtseintrags erleichtert, erleben LGBTQIA+-Personen weiterhin Diskriminierung und Gewalt. Im Jahr 2023 wurden laut Bundeskriminalamt 1.785 queerfeindliche Straftaten registriert, darunter 324 Gewaltdelikte. Besonders alarmierend ist der Anstieg von Straftaten gegen trans- und intergeschlechtliche Personen, die sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der politischen Landschaft wider. Rechtspopulistische Parteien wie die AfD propagieren offen anti-queere Positionen und lehnen beispielsweise die Ehe für alle sowie geschlechtliche Vielfalt ab. Solche politischen Bestrebungen bedrohen die hart erkämpften Rechte und die Sicherheit der LGBTQIA+-Community. In diesem Kontext ist die Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Personen im Alltag ein unverzichtbares Zeichen des Widerstands und der Solidarität. Sie erinnert daran, dass Gleichberechtigung und Akzeptanz keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern kontinuierlich verteidigt werden müssen. Die öffentliche Präsenz queerer Menschen – sei es durch Flaggen, Veranstaltungen oder persönliche Geschichten – trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen, Empathie zu fördern und eine inklusive Gesellschaft zu gestalten. Der Pride Month im Juni ist dabei mehr als eine bunte Feier – er ist ein bedeutender Akt der Sichtbarkeit und des Engagements für die Rechte der LGBTQIA+-Community. In einer Zeit, in der queere Menschen weltweit zunehmender Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind, ist die öffentliche Präsenz und Anerkennung ihrer Existenz und Rechte von entscheidender Bedeutung. Die Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Personen ist somit nicht nur eine Frage der Repräsentation, sondern ein entscheidender Faktor für ihre Sicherheit, Gleichberechtigung und das gesellschaftliche Bewusstsein. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil im Kampf gegen Diskriminierung und für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft.

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