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#77 | 17.04.2025

Worum geht's?

Die Studie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Evidenz und praktischer Wundversorgung durch Pflegefachpersonen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, wie gut vorhandene Forschungsergebnisse in der klinischen Praxis umgesetzt werden und wie gut Pflegefachpersonen über Wundversorgung informiert sind.

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Studie war es, einen kritischen Überblick über die derzeitige Evidenzlage im Bereich der Wundversorgung zu geben und zu untersuchen, inwieweit Pflegefachpersonen diese Evidenz in ihrer Praxis nutzen. Gleichzeitig sollte das Wissen und die Kompetenz von Pflegefachpersonen im Bereich der Wundversorgung analysiert werden, sowohl formell erworbenes Wissen als auch informell erlangtes Wissen durch praktische Erfahrung.

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In Deutschland zählen das Ulcus cruris, das diabetische Fußsyndrom (DFS) und der Dekubitus zu den häufigsten chronischen Wunden. Diese Erkrankungen betreffen vor allem ältere und mehrfach erkrankte Menschen und stellen eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Das Ulcus cruris, auch Unterschenkelgeschwür genannt, ist dabei die am weitesten verbreitete Form. Es entsteht meist infolge einer chronisch-venösen Insuffizienz und tritt vor allem im Bereich des Unterschenkels auf. Die Jahresprävalenz liegt bei etwa 1,3 %, was rund 620.000 betroffene Personen in Deutschland entspricht. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz deutlich an; bei Menschen über 70 Jahren liegt sie bei etwa 2,4 %. Das diabetische Fußsyndrom betrifft etwa 6,2 % der Menschen mit Diabetes in Deutschland, wobei bei über 80-jährigen Männern bis zu 8 % betroffen sind. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa 355.000 Menschen. Das DFS ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, bei der Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen zu schlecht heilenden Wunden an den Füßen führen. Die Lebenszeitprävalenz für die Entwicklung eines DFS bei Menschen mit Diabetes liegt zwischen 19 % und 34 %. Der Dekubitus, auch als Druckgeschwür bekannt, entsteht durch anhaltenden Druck auf bestimmte Körperstellen und tritt besonders häufig bei immobilen oder pflegebedürftigen Menschen auf. Die Prävalenz variiert je nach Versorgungseinrichtung: In der Langzeitpflege liegt sie zwischen 2 % und 5 %, in Krankenhäusern zwischen 2 % und 4 %. Alle drei Wundarten machen den Großteil der chronischen Wunden in Deutschland aus und erfordern eine sorgfältige, interdisziplinäre Versorgung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und schwerwiegende Komplikationen wie Infektionen oder Amputationen zu verhindern.

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